17. Cottbuser Anästhesiesymposium
26. April 2017
Bereits zum 17. Mal fand im Dieselkraftwerk am Amtsteich das Anästhesiesymposium statt, welches sich zunehmender Beliebtheit erfreut. Auf der Agenda standen diesmal aktuelle Themen der Schmerz- und Palliativmedizin. „Lass keinen Menschen zu Dir kommen, ohne dass er glücklicher wieder geht!“- ein Zitat von Mutter Theresa inspirierte bei der Themenauswahl. Den Auftakt machte Prof. Dr. med. Micheal Schäfer (Klinik für Anästhesiologie mit Schwerpunkt operative Intensivmedizin der Charité), der einen Überblick über die potentiellen Indikationen einer Therapie mit Cannabis und Cannabinoiden gab und die Sinnhaftigkeit des aktuellen Zulassung dieser Substanzen auf Rezeptbasis kritisch beleuchtete. Über den „Off-Label-Use“ von Medikamenten und die damit verbundenen rechtlichen Besonderheiten sprach Alina Marheineke, Apothekerin der Klinik und Poliklinik für Palliativmedizin der LMU München. Ein „Off-Label-Use“ kommt in der Palliativmedizin häufiger vor als man erwartet und ist zudem für zugelassene Substanzen oft mit speziellen Applikationsformen verbunden, die sich aus den krankheitsbedingten Besonderheiten ergeben.
Nach einer kurzen Pause zeigte Annette Neurath, engagierte Physiotherapeutin vom Berliner Arbeitskreis „Palliativ-Care in der Physiotherapie“, die Möglichkeiten der Physiotherapie auf. Eine Aufgabe der Palliativmedizin besteht darin, den Allgemeinzustand der Patienten durch den rehabilitativen Behandlungsansatz so weit zu verbessern, dass sie auch Zuhause zusammen mit ihren Angehörigen wieder aktiv am Leben teilnehmen können. Auf diesem schwierigen Weg spielt die Physiotherapie im multiprofessionellen Team eine entscheidende Rolle, die man unbedingt wahrnehmen sollte. Zum Abschluss gab es dann noch ein Kulinarisches und weniger kulinarisches Update für Onkologen und Palliativmediziner in Sachen Ernährung. Dr. med. Carl Meissner, Chirurg, Ernährungsmediziner am Klinikum Magdeburg und engagierter Hobbykoch, sprach über die Wertigkeit eines routinemäßigen Screenings des Ernährungszustandes von Tumor- und Palliativpatienten und stellte entsprechende Ernährungskonzepte vor.